Ins Kino zu gehen, ist ein internationales kulturelles Phänomen. Millionen Menschen strömen jedes Jahr in die Lichtspielhäuser, um an aktuellen Filmen aus der ganzen Welt teilzuhaben.
Die Bedeutung des Kinos
Die Zahl der Kinobesucher hatte zwar mit den 80er Jahren rapide abgenommen, wofür hauptsächlich das Aufkommen des Heimvideos (VHS, DVD) und des flächendeckenden Videoverleihs verantwortlich war. Dennoch ist der Besuch des Filmtheaters für sehr viele Menschen nach wie vor ein besonderer Höhepunkt. So mancher schaut sich seinen Lieblingsfilm nicht nur einmal, sondern sogar mehrmals im Kino an. Warum eigentlich? Kann man sich diese nicht später im Fernsehen oder Internet zu Gemüte führen so oft man will? Die Erklärung dafür ist einfach: Aktuelle Filme sind ein Erlebnis. Die begrenzte Anzahl an Zuschauern in einem abgedunkelten Raum lässt das Gefühl einer „verschworenen Gemeinschaft“ entstehen, die große Leinwand und die Lautstärke tragen zu einer viel intensiveren Wahrnehmung des Films bei als vor dem heimischen Bildschirm. Es ist, als würde man den Film auf eine andere Art betrachten. Gerade deshalb hört man auch öfter die Aussage: „Auf DVD ist es nicht mehr dasselbe.“ Es werden Effekte erzielt, die dem des Theaters sehr ähnlich sind. Und wer möchte sich schon Theater auf DVD ansehen? Das beeindruckende Erlebnis zählt. Deshalb kann der Kinobesuch zu einem Interesse oder gar Hobby im Lebenslauf eines Menschen avancieren. Auch wenn die Filmpiraterie eine Bedrohung für die Filmindustrie darstellen mag, wird es den Lichtspieltheatern daher nie an Besuchern fehlen.
Die Entwicklung des Kinofilms
Doch auch die Kinokultur musste sich erst entwickeln. Die ersten Filme sprachen sich vor allem durch zufriedene Zuschauer mündlich herum und „wanderten“ zum Teil monatelang durch verschiedene Kinos. So wurden auch nur die Filme kommerziell erfolgreich, welche die Gunst des Publikums genossen. Heutzutage wird für aktuelle Kinofilme intensiv geworben, und zwar über alle verfügbaren Medien (Zeitungen, Zeitschriften, Internet-Magazine, Poster etc.). Dadurch ist es fast ausgeschlossen, dass man einen interessanten Streifen verpasst. Insbesondere die US-amerikanischen Filme stehen seit Jahrzehnten hoch im Kurs und sind in aller Munde. Auch tragen ständig neue technische Innovationen wie das 3D-Kino zu einem ungebrochenen Interesse an den aktuellen Kinofilmen bei. Da es gewiss nicht die letzte Neuerung sein wird, bleibt abzuwarten, von welchen Überraschungen wir Kinobesucher uns in Zukunft begeistern lassen dürfen.
Nicht jeder gedrehte Kinofilm schafft es letztlich, in einem Kino gezeigt zu werden. Ob und warum es der eine Film schafft und ein anderer nicht, entscheidet sich nach verschiedenen Kriterien. Zunächst hängt es davon ab, welche Arten von Kinos es gibt. Die Mehrzahl der heutigen Kinos sind Multiplexkinos mit mehreren Kinosälen, unterschiedlichen Saalgrößen und verschiedener neuer Vorführtechnik wie etwa der 3D-Technik. Diese Multiplexkinos orientieren sich in erster Linie am kommerziellen Erfolg.
Der kommerzielle Erfolg
Um kommerziellen Erfolg zu erzielen, wählen diese Kinos also Filme aus, von denen sie erwarten, dass sie für möglichst viele Zuschauer interessant sind. Von Interesse sind dabei an erster Stelle die sogenannten Blockbuster. Kinofilme sind meist technisch sehr aufwendig produziert und fast immer mit international bekannten Hauptdarstellern besetzt. Diese Hauptdarsteller sollen allein schon durch ihren Namen die Zuschauer in die Kinos locken. Noch idealer ist es, wenn es sich bei dem Film um eine Fortsetzung handelt. Die Zuschauer kennen meist schon mindestens einen Teil einer Filmreihe und können sich daher gut vorstellen, was für einen Film sie zu sehen bekommen werden. Wenn also ein erster Film einer Filmreihe hohe Zuschauerzahlen hatte, dann ist zu erwarten, dass diese Anzahl bei den Fortsetzungsfilmen ähnliche oder sogar noch größere Zuschauerzahlen anlocken wird. Das Genre reicht dabei vom Action- und Abenteuerfilm über die Horror- und Psychothriller hin zu den romantischen Liebesfilmen und Komödien. Die Königsklasse ist aber nach wie vor der Familienfilm. Familienfilme ohne oder mit nur ganz geringer Altersbeschränkung sind fast immer ein Garant dafür, dass diese Filme gut besucht werden. Die Quotenbringer sind dabei hauptsächlich die Zeichentrickfilme und seit einigen Jahren die Animationsfilme.
Die 3D-Technik
Seit der Erschaffung der neuartigen 3D-Technik von Regisseur James Cameron, die er bei Avatar so kunstvoll umgesetzt hat, werden immer mehr Filme in 3D gedreht. Der Einsatz dieser Kameratechnik ist aktuell fast ein Garant dafür, dass der Film in die Kinos kommt. Denn die Kinos wurden mit hohem finanziellem Aufwand technisch aufgerüstet. Diese Investition muss refinanziert werden. Also wird jeder Kinobetreiber jede sich bietende Möglichkeit nutzen, einen 3D-Film in sein Programm aufzunehmen.
Das Programmkino
In einem Programmkino werden dagegen die künstlerisch wesentlich anspruchsvolleren Autorenfilme gezeigt. Diese Filme werden als Arthouse bezeichnet. Das Ziel ist es, Filme zu zeigen, die nicht auf den kommerziellen Erfolg ausgerichtet sind. Die Betreiber müssen dennoch, da die Kinos rein privat ohne öffentliche Förderung betrieben werden, auf eine gewisse massenkompatible Programmgestaltung achten und nicht allein auf kulturrelevante Kriterien.