Der visionäre Regisseur – Terry Gilliam
Der 1940 geborene Terry Gilliam wurde bekannt als Monty-Python-Mitbegründer (Flying Circus, Das Leben des Brian, Die Ritter der Kokosnuss u.a), der Truppe, die sich durch ihren skurrilen Witz einen Namen machte. Einen Namen als eigenständiger Regisseur machte er sich mit seinem Erstling Time Bandits. Kult ist die spannende Suche von Bruce Willis und Brad Pitt nach den „Twelve Monkeys“ oder Johnny Depps Drogentrip in „Fear and Loathing Las Vegas“.
Viele von Gilliams Filmen, allen voran die groteske 1984-Variante „Brazil“ oder nun Tideland, stellen die Frage, ob die Fantasie den Tode besiegen kann. Am sichtbarsten wird dies in „Brazil“, wo John Lowry in seinen Träumen gegen ein schwarzes Drachenungeheuer kämpft. Traumsequenzen spielen deshalb in all seinen Filmen eine zentrale Rolle. Wie der bekannte deutsche Filmkritiker Georg Seeßle es einmal formulierte, verweigert sich Gilliams Fantasy-Reich allerdings der pädagogischen Melodramatik. Die einsamen Protagonisten, die kaum Hoffnung haben, weiter leben zu können, finden bei ihm dennoch einen Hoffnungsschimmer, der allerdings weit entfernt vom Hollywood Happy-End zu finden ist.
Alle Filme von Terry Gilliam zeichnen sich durch eine bildgewaltige Sprache und teilweise surreale Handlungssequenzen aus. Typisch für den Regisseur sind extreme Kamerawinkel und verzerrenden Linsen. Dadurch wirken die surrealen Visionen und Träume noch „realer“. In manchen Passagen erinnert Tideland an das weit weniger morbide „Arizona Dream“ mit Johnny Depp von Emir Kusturica.
Der neueste Geniestreich des Briten ist „The Imaginariuam of Dr. Parnassus“ (siehe die offizielle Website). Traurige Berühmtheit erlangte der Streifen, weil nach Dreh der Realszenen der Protagonist Heath Ledger starb. In dessen Rolle in der Phantasiewelt schlüpften Johnny Depp, Jude Law und Colin Farell.